Das letzte Wochenende in Berlin war sehr intensiv und anstrengend.
Wir haben, im Rahmen unserer Weiterbildung, wieder mit IoPT (Identitätsorientierte Psychotraumatherapie -und Theorie) gearbeitet und viel Neues erfahren.
Die Methode ist hocheffektiv und faszinierend.
Tatsächlich halte ich die IoPT für die wirksamste Methode, wenn es um Trauma und Traumafolgestörungen (Ängste, Depressionen, psychosomatische Störungen etc. etc.) geht!
Im Rahmen der Ausbildung arbeiten wir selbstverständlich auch an unseren eigenen Themen und erleben somit, wie die Therapie sich "anfühlt".
Als Therapeuten sind wir ohnehin verpflichtet zu regelmäßiger Weiterbildung und zu Supervision.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Arbeit nichts für "Weicheier" ist!
Wir re-inszenieren das Trauma und die Gefühle, die sich dann zeigen, dürfen/sollen gefühlt werden!
Das Ganze ist ein Prozess und erfolgt in kleinen Schritten.
Manchmal gelingen auch größere Schritte - es ist individuell verschieden.
Dadurch können abgespaltene, innere Anteile Stück für Stück integriert werden.
Das kann sehr, sehr schmerzhaft sein aber durch die Co-Regulation seitens des Therapeuten / der Therapeutin und der Gruppe ist der Rahmen geschützt und sicher.
Auch im Nachhinein kann es zu emotionalen Flashbacks kommen.
Durch das neue Bewusstsein, welches entsteht, ist der Patient jedoch kognitiv in der Lage, die aufkommenden Gefühle klar zuzuordnen, kann sie zulassen, durchleben und integrieren.
Das Ganze ist körperlich anstrengend.
Es stellt sich erst eine Erleichterung ein und danach meistens eine große Müdigkeit.
Wenn man sich jedoch vorstellt, dass ein Trauma uns teilweise seit der Geburt oder sogar vorgeburtlich begleitet und als eingefrorene Energie in jeder Zelle unseres Körpers sitzt, bekommt man einen kleinen Eindruck, wie angespannt unser ganzes System ein Leben lang war!
Es ist wichtig zu wissen, dass für diese Arbeit Mut und eine klare Entscheidung notwendig sind!
Denn es kommen immer wieder Menschen auf mich zu, die ihre Traumata bearbeiten möchten aber sich das Ganze möglichst schmerzfrei wünschen.
Wir können in sehr kleinen Schritten arbeiten aber um den Schmerz kommen wir dabei nicht herum!
Und das ist ja auch der Sinn der Sache:
Dieser Schmerz ist ohnehin da und er beeinträchtigt unser ganzes Leben, sabotiert unsere Beziehungen, Jobs, unsere Gesundheit etc. und trennt uns vom Leben ab!
Wir leben nicht wirklich, sondern befinden uns oft im Überlebensmodus!
Das ist ein verschenktes Leben !
Und auf Dauer sicherlich schmerzhafter, als sich den eigenen Themen bewusst zu widmen.